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TitelNK- und T-Zell-Subtypen im Endometrium von Patientinnen mit wiederholten Spontanaborten und rezidivierendem Implantationsversagen: Auswirkungen auf den Schwangerschaftserfolg
Einleitung

Wiederholte Spontanaborte (WSA) und rezidivierendes Implantationsversagen (RIF) sind Herausforderungen in der Reproduktionsmedizin. Das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle für die Empfänglichkeit des Endometriums, die erfolgreiche Einnistung und Schwangerschaftskomplikationen. Immunologische Veränderungen wurden mit WSA und RIF in Verbindung gebracht. Das Verständnis von Immundysregulationen, insbesondere bei NK- und T-Zell-Subtypen, kann zu besseren Diagnosekonzepten und Behandlungen führen. Von Juli 2019 bis August 2020 wurden Patientinnen mit WSA und RIF einem standardisierten diagnostischen Verfahren einschließlich Endometriumbiopsien unterzogen. Mittels Durchflusszytometrie wurde eine Immunzellanalyse durchgeführt. Die Patientinnen wurden im März 2023 kontaktiert und zu ihren Schwangerschaftsergebnissen nach der Diagnostik und Therapie befragt.

Patient/en und Methoden

Die Studie untersuchte Patienten mit wiederholten Fehlgeburten oder erfolglosen Embryotransfers zwischen Juli 2019 und August 2020. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt: Eine Gruppe hatte mindestens zwei Fehlgeburten (WSA), und die andere hatte mindestens drei fehlgeschlagene Embryotransfers (RIF). Die Forscher sammelten Informationen über die medizinische Geschichte der Patienten, einschließlich Alter, Schwangerschaftsverlauf, Geburten und Embryotransfers. Sie untersuchten auch potenzielle Risikofaktoren wie hormonelle Störungen, Immunstörungen und Blutgerinnungsprobleme. Alle Patientinnen erhielten eine der Diagnostik angepasst Therapie.

Die Studie umfasste 68 Endometriumbiopsien, die in der mittleren Lutealphase entnommen wurden. Das Gewebe wurde verarbeitet und auf das Vorhandensein von Plasmazellen und uterinen NK-Zellen untersucht.

Die Analyse der Immunzellen erfolgte mithilfe von durchflusszytometrischen Verfahren, und die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit verschiedenen Tests, abhängig von der Verteilung der Rohdaten.

Zur Bewertung der klinischen Ergebnisse wurden die Patientinnen zwischen Februar und März 2023 telefonisch kontaktiert und ihre weitere klinische Vorgeschichte nach der diagnostischen Abklärung erfasst. Nach der mündlichen Zustimmung wurden die Patientinnen nach weiteren Schwangerschaften, Fehlgeburten, Lebendgeburten und Behandlungen während der Schwangerschaften gefragt. Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie, Gestationsdiabetes und intrauterine Wachstumsretardierung wurden erfasst. Schließlich wurden n = 49 Patientinnen in die Studie eingeschlossen.

Die Ergebnisse wurden in Form von Mittelwerten, Standardabweichungen und Medianwerten mit Interquartilsbereich dargestellt.

Ergebnisse

Von 68 Patientinnen, die sich einer Endometriumbiopsie unterzogen, wurden 49 Patientinnen eingeschlossen. Die Lebendgeburtenrate war mit 72 % bei WSA und 86 % bei RIF hoch. Die Analyse der Immunzellen ergab, dass WSA-Patientinnen mehr zytotoxische CD56dimCD16-hohe Zellen aufwiesen, während RIF-Patientinnen mehr CD56+ uNK-Zellen hatten. Bei WSA-Patientinnen mit Schwangerschaftskomplikationen war der Anteil der NKT-Zellen erhöht.

Schlussfolgerung/Diskussion

Unsere Ergebnisse deuten auf spezifische Immunveränderungen bei WSA- und RIF-Patientinnen hin, die potenzielle therapeutische Ziele darstellen. Eine maßgeschneiderte Immuntherapie auf der Grundlage der Immunphänotypisierung des Endometriums könnte eine Option sein, doch sind weitere Untersuchungen erforderlich.

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Erstautor*in ist unter 35 Jahre alt
Autor*in 1Anne-Sophie Braun Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck
Autor*in 2Kilian Vomstein Department of Obstetrics and Gynecology, The Fertility Clinic, Copenhagen University Hospital, Hvidovre, Kettegård Allé 30, 2650 Hvidovre, Denmark.
Autor*in 3Katharina Feil Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck
Autor*in 4Elisabeth Reiser Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck
Autor*in 5Susanne Tollinger Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck
Autor*in 6Christiana Kyvelidou Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck
Autor*in 7Bettina Toth Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin/ Medizinische Universität Innsbruck