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ArtVortrag
TitelEin Fallbericht über eine suspizierte Thrombose der Arteria umbilicalis und Verlängerung der Schwangerschaftsdauer.
Einleitung

Eine Thrombose der Arteria umbilicalis ist eine sehr seltene Komplikation während der Schwangerschaft, die in der Regel erst im dritten Trimenon auftritt und häufig zu fetaler Wachstumsretardierung, intrauterinem Fruchttod oder fetaler Asphyxie führen kann. Zu den Risikofaktoren gehören Schwangerschaftsdiabetes und Nabelschnuranomalien. Eine Thrombose tritt häufiger in der rechten, als in der linken Nabelschnurarterie auf. In vielen Fallberichten wird eine rasche Intervention, im Sinne einer Beendigung der Schwangerschaft, beschrieben, während es nur einige Fälle gibt, wo ein expektatives Management durchgeführt wurde.

Patient/en und Methoden

Es handelt sich um einen Fallbericht der Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, der Medizinischen Universität Wien, aus dem Zeitraum 08/2023-09/2023.

Ergebnisse

Wir berichten von einer 31-jährigen Erstgebärenden, die sich in SSW 32+4 erstmalig an unserer Abteilung vorstellte, zugewiesen von ihrem niedergelassenen Gynäkologen, aufgrund einer einzelnen Nabelschnurarterie und einer erweiterten Nabelschnur/Raumforderung von 40x18x40mm mit inhomogenem, hypoechogenem Inhalt, kurz vor der Nabelschnurinsertion. Da im Rahmen der Voruntersuchungen bereits zwei Nabelschnurarterien sichtbar waren, wurde eine Thrombose der Arteria umbilicalis suspiziert.
Bei anfänglich unauffälliger engmaschiger Überwachung wurde eine Entbindung in SSW 37+0 - 38+0 angestrebt. Bei einer Kontrolle in SSW 36+2 wurde jedoch eine Abflachung des fetalen Wachstums auf die 7. Perzentile, Fruchtwasser im unteren Normbereich, eine beginnende Zentralisierung mit grenzwertigem Doppler-Werten und subjektiv wahrgenommene verminderte Kindsbewegungen verzeichnet. Die Aufnahme erfolgte zur regelmäßigen Oxford CTG- und Doppler-Überwachung und die Schnittentbindung erfolgte schlussendlich in der 37+0 SSW. Die kindlichen Werte waren mit einem APGAR 8/10/10 (pH-Werte leider fehlend) und Gewicht von 2472g unauffällig. Die Histologie der Plazenta ist zum Zeitpunkt der Einreichung noch ausständig. Makroskopisch zeigte sich kurz vor der Nabelschnurinsertion eine livide verfärbte Verdickung der Nabelschnur.

Schlussfolgerung/Diskussion

Die Thrombose der Arteria umbilicalis stellt ein eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation in der Schwangerschaft dar. Mit engmaschigen Kontrollen kann eine Verlängerung der Schwangerschaftsdauer möglich sein, wie in diesem Fallbericht beschrieben.

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Erstautor*in ist unter 35 Jahre alt
Autor*in 1Sonja Granser AKH Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Autor*in 2Philipp Foessleitner AKH Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Autor*in 3Marija Adamovic AKH Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Autor*in 4Petra Pateisky AKH Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Autor*in 5Alex Farr AKH Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe