zugewiesene Abstracts

Das Legen einer peripheren Venenverweilkanüle (PVK) ist einer der häufigsten invasiven Maßnahmen in vielen Bereichen der Medizin. Schmerzen beim Legen einer PVK werden von Patientinnen unterschiedlich beurteilt. Die Angst vor dem Setzen einer PVK bzw. die Schmerzen beim Setzen einer PVK wurden in der Vergangenheit wenig beachtet, werden aber seit kurzem in der wissenschaftlichen Literatur vermehrt diskutiert. Bisher gibt es keine Daten wie Schwangere diese Schmerzen beurteilen bzw. ob es hier einen „clinical need“ gibt.

Wir haben im Rahmen einer Qualitätssicherung 400 Schwangere in der Frühschwangerschaft nach ihren Erfahrungen bzw. Erwartungen betreff PVK befragt. Diese Daten wurden retrospektiv ausgewertet.

Insgesamt wurde ein Fragebogen an 400 Schwangere per email versendet. 139 (34.8%) haben geantwortet. 47.5%, 42.5% bzw. 10% hatten 0, 1 bzw. 2 oder mehr Geburten. Das durchschnittliche Alter betrug 31.4 (range: 20-48) Jahre. 87.8% aller Schwangeren hatten bereits mindestens einmal ein PVK. Die erinnerlichen Schmerzen beim Setzen einer PVK wurden mithilfe einer Numerischen Rating-Skala (NRS: 0=keine Schmerzen; 10=maximale Schmerzen) abgefragt: durchschnittlich gaben Schwangere einen Schmerz nach NRS von 2.4 an. keine Schmerzen (NRS 0) gaben 13.2% aller Schwangeren an; leichte Schmerzen (NRS 1-3) 63.7% (NRS 1: 25.6%; NRS 2: 20.7%; NRS 3: 17.4%); mittlere Schmerzen (NRS 4-5) 14.0% (NRS 4: 7.4%; NRS 5: 6.6%); starke Schmerzen (NRS >5) 9.1% (NRS 6: 3.3%; NRS 7: 3.3%, NRS 8: 2.5%)-mittlere und starke Schmerzen werden von insgesamt 23.1.% aller Schwangeren angegeben. 23.8% aller Schwangeren würden beim Legen einer PVK die Verwendung einer Lokalanästhesie bevorzugen, 38.1% waren unentschlossen und 38.1% würden dies nicht wollen.

Fast ein Viertel aller Schwangeren gaben an, dass sie beim Setzen einer PVK in der Vergangenheit mittlere oder starke Schmerzen empfunden haben. Gleich viele Schwangere würden beim Setzen einer PVK eine Lokalanästhesie bevorzugen bzw. ablehnen. Ein „clinical need“ scheint gegeben zu sein.