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ArtPoster
TitelAlternative Immunsuppression im HGSOC Rezidiv
Einleitung

Maligner Aszites und Pleuraerguss treten häufig bei Patientinnen mit fortgeschrittenem hochgradigem serösem Ovarialkarzinom (HGSOC) auf. In der translationalen Forschung können diese als autologe Tumormodelle dienen. Ziel dieser Studie war es, die darin enthaltenen Zellpopulationen mit Fokus auf Immunzellen und Immunsuppression zu charakterisieren und Unterschiede zwischen Primär- und Rezidivaszites zu erforschen.

Patient/en und Methoden

Proben von malignem Aszites (n=24) und malignem Pleuraerguss (n=4) von 28 Patientinnen mit fortgeschrittenem HGSOC im Primär- (n=21) und Rezidiv-Setting (n=7) wurden mittels multispektraler Flow Cytometry analysiert und mit multiplex ELISA Cytokine und Chemokine gemessen. Ein 15-Farben/Fluorophor-Panel zur Zellcharakterisierung mit Fokus auf Immunzellen wurde etabliert.

Ergebnisse

B-Zellen, PD-1+ B-Zellen, PD-1+ PD-L1+ B-Zellen, CD4+ T-Helferzellen, PD-L1+ T-Helferzellen und PD-1+ cytotoxischen (CD8+) T-Zellen (CTLs) waren im Rezidivsetting vermindert und PD-1+ Monozyten und PD-1+ PD-L1+ Tumorzellen erhöht. VEGFA war mit PD1+ Monozyten und IL-1β, TGFβ2, IL-18, und CCL26 mit B-Zellen negativ korreliert wohingegen INFγ, IL-13, CXCL10, CCL3, und CCL25 mit B-Zellen positiv korreliert waren.

Schlussfolgerung/Diskussion

Insgesamt sprechen die Unterschiede für eine adaptierte immunsuppressive Umgebung im Rezidivsetting: Eine Abnahme von INFγ und CCL3 spricht für eine verminderte CTL-Aktivität und der verringerte Anteil von PD1+ CTLs - Angriffspunkt von Checkpointinhibitoren - könnten deren Wirksamkeit im Rezidivsetting beeinträchtigen. Zusätzlich weist der Anstieg von TGFβ und IL1β in Korrelation mit vermindertem INFγ auf eine immunsupressive Wirkung durch Hemmung inflammatorischer Zellen und einen Anstieg von Typ-17-T-Helferzellen (Th17), regulatorischen T-Zellen (Tregs) und myeloiden Suppressorzellen (MDSC) hin.
Zusammenfassend könnten diese Ergebnisse auf eine Veränderung des immunsuppressiven Tumormikroenvironments im Rezidivsetting weg von PD-(L)1 und hin zu alternativen Mechanismen wie Th17, Tregs und MDSCs hinweisen.

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Erstautor*in ist unter 35 Jahre alt
Autor*in 1Christina Grech Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien
Autor*in 2Dietmar Pils Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien und Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien
Autor*in 3Lorenz Hinterleitner Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien
Autor*in 4Marilies Scheinost Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien
Autor*in 5Stephan Polterauer Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien
Autor*in 6Christoph Grimm Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien
Autor*in 7Stefanie Aust Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Wien